Lieven Litaer beherrscht die Kunstsprache Klingonisch und ihre Grammatik bis ins Detail. Unter Star-Trek-Fans gilt er als "Ober-Guru" der klingonischen Sprache. 50 bis 60 Menschen aus aller Welt melden sich jedes Jahr für den Wochenendsprachkurs am Deutschen Klingonisch-Institut in Saarbrücken an. Und das Interesse wächst - obwohl die außerirdische Kunstsprache mittlerweile mehr als 4.000 Wörter zählt, darunter viele Kehlkopflaute und Zungenbrecher.
Für die Übersetzung des Kinderbuch-Klassikers "Alice im Wunderland" von Lewis Caroll hat Litaer nach eigenen Angaben rund ein Jahr gebraucht. Eine Herausforderung waren dabei offenbar die vielen Wortspiele im Original. Für manche Tiere, die in der Geschichte vorkommen, gab es überhaupt noch kein Pendant auf Klingonisch. Die musste der Erfinder der Kunstsprache, der amerikanische Sprachwissenschaftler Marc Okrand, kurzerhand übersetzen.
Mit der Übersetzung von Klassikern in die klingonische Sprache will Lieven Litaer dazu beitragen, dass sich diese "andersartige Sprache", wir er sie nennt, verbreitet. 2018 hat der Star-Trek-Sprachexperte mit flämischen Wurzeln das Buch "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry übersetzt: https://brf.be/kultur/medien/1213100/.
Alice im Wunderland erscheint am 1. November auf Klingonisch.
Judith Peters