Während der deutschen Besatzungszeit sind in Belgien Tausende jüdische Kinder versteckt und so gerettet worden - von einfachen Bürgern, aber auch von privaten und kirchlichen Organisationen.
Über diesen weithin unbekannten Aspekt hat der Eupener Marcel Bauer einen Roman geschrieben: "Schattenkinder - Eine Kindheit im Krieg". Auf rund 400 Seiten beschreibt Bauer sehr lebendig und detailliert eine jüdische Familiensaga, die zu großen Teilen in der weiteren Region spielt. Grundlage für die fiktive Erzählung sind historische Begebenheiten, Biographien und Gespräche mit Zeitzeugen. Dabei bezieht Bauer auch ostbelgische Kriegserfahrungen wie die Ardennenoffensive ein.
Über den Anreiz, den Roman zu schreiben, sagt Marcel Bauer: "Der Auslöser war ein kleiner Film, den ich damals für den Westdeutschen Rundfunk gedreht habe über die versteckten Kinder in Belgien. Ich habe einige sprechen können in dem kleinen Dorf Stoumont bei Spa, wo etliche dieser Kinder versteckt waren."
"Das hat mich damals so interessiert und so erschüttert, dass ich mir gedacht habe, wenn du mal Zeit hast und in Pension sein solltest, dann schreibst du diese Lebensgeschichte auf."
Erschienen ist das Buch im Rhein-Mosel-Verlag.
Stephan Pesch