Die aus der Ukraine stammende und in Wien lebende Autorin erhielt die mit 25.000 Euro dotierte Ehrung am Sonntag in Klagenfurt für ihren Text "Frösche im Meer". Darin thematisiert Maljartschuk (Jahrgang 1983) das fehlende Interesse der jüngeren Generation an ihren betagten Verwandten.
Der Ingeborg-Bachmann-Preis wird seit 1977 in Erinnerung an die in Klagenfurt geborene Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926-1973) verliehen und gilt als eine der renommiertesten Literaturauszeichnungen im deutschsprachigen Raum.
Maljartschuk setzte sich im zweiten Abstimmungsdurchgang der siebenköpfigen Jury mit vier Stimmen durch. Als Laudator bezeichnete der Wiener Literaturredakteur Stefan Gmünder, der die Autorin nach Klagenfurt eingeladen hatte, den Text als "Glücksfall".
Maljartschuk studierte ukrainische Philologie und arbeitete einige Jahre als Fernsehjournalistin in Kiew. Seit 2011 lebt sie in Österreich. In deutscher Sprache schreibt sie erst seit 2014. Sie sei "geschockt", sagte sie in einem Interview nach der Preisverleihung. "Es ist unglaublich. Ich habe keine Worte."
dpa/rkr