"I’m a poor lonesome cowboy and a long way from home" - ich bin ein armer einsamer Cowboy und weit weg von zuhause. Das singt Lucky Luke traditionell auf dem Abschlussbild eines Comics, während er auf seinem treuen Pferd Jolly Jumper dem Sonnenuntergang entgegenreitet.
Und eins ist auf jeden Fall schon mal ganz klar, so weit weg von zuhause wie in seinem nächsten Abenteuer ist Lucky Luke noch nie gewesen. Den amerikanischen Kontinent hat er nämlich bisher noch nie verlassen.
Die Geschichte beginnt klassisch. Mal wieder muss Lucky Luke die Dalton-Brüder zurück ins Gefängnis begleiten. Das erledigt, begegnet er auf seinem Rückweg einem Mann, der mit dem gigantischen Arm einer Statue durch die Wüste läuft. Der einsame Wanderer ist kein geringerer als Auguste Bartholdi, der Schöpfer der Freiheitsstatue. Der befindet sich mit gerade auf Promo-Tour, um bei den einheimischen Stämmen Geld für den Bau seiner Statue zu sammeln.
Immer bereit, die Schwachen zu verteidigen, willigt Lucky Luke ein, Bartholdi auf seiner Tour zu beschützen und begleitet ihn schließlich auch zurück nach Paris, wo er eine ganze Reihe historischer Personen trifft, darunter Madame Bovary, Gustave Eiffel, Claude Monet oder Victor Hugo. Außerdem lernt er die berühmt-berüchtigte schlechte Laune der Pariser Kellner kennen und probiert Froschschenkel. Auch sein treues Pferd, Jolly Jumper, darf mit über den großen Teich. Er verdient seine französischen Lorbeeren bei einem Pferderennen in der Pariser Gemeinde Auteuil.
Wie so oft bei den Geschichten von Lucky Luke ist auch an dieser etwas Wahres dran. Die Promo-Tour Bartholdis durch die Steppe mitsamt Arm der Freiheitsstatue hat es wirklich gegeben. Und auch die zeitliche Einordnung der Comics zwischen 1860 und 1886 passt.
Gezeichnet wird das neue Album, so wie die letzten Ausgaben, vom französischen Comiczeichner Achdé. Er erklärte, der neue Band habe alles, was eine gute Lucky-Luke-Geschichte ausmacht. Einen wahren Kern, schräge Persönlichkeiten und eine Reise, die viele unerwartete Begegnungen ermöglicht.
Am 7. November kommt die französischsprachige Ausgabe raus. Man darf gespannt sein, ob der Sprung über den großen Teich dem Westernhelden genau so mühelos gelingt, wie ein Schuss aus der Hüfte.
Anne Kelleter