Nach langen Jahren ist in Verviers ein altes Theater aus dem Dornröschenschlaf erwacht: Das Théâtre du Peigné öffnet wieder seine Türen. 1924 war das Theater auf Initiative der einflussreichen Gewerkschaft der Arbeiter aus der Wollindustrie entstanden. Viele Jahre später war dort ein kleiner Supermarkt untergebracht, bis zwei Vervierser auf die Immobilie stießen und sie kauften. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, dem Theater neues Leben einzuhauchen. Seit einem Jahr sind sie dabei, die Immobilie zu sanieren und den aktuellen Erfordernissen anzupassen.
"Wie viele andere ging ich in diesen Supermarkt. Eines Tages sah ich durch eine offene Türe wertvolle Dekorationen und habe mich beim Supermarktbetreiber informiert", erzählt Miteigentümer Joseph Mourad. "Er hat mich dann durch dieses ehemalige Theater geführt. Das hat mich berührt."
Die Innendekoration des Vervierser Bildhauers Joseph Gérard wird beibehalten. Er zeichnete auch für die Dekoration des Vervierser Bahnhofs oder des Forums in Lüttich verantwortlich. Acht Hochreliefs schmücken die Wände sowie ein acht Meter langes Fresko, das das Streben der Gewerkschaft nach einem dauerhaften und universellen Frieden darstellt.
"Wir wünschen uns ein kulturelles Programm mit Theater, One-Man-Shows und Konzerten, wenn möglich mit lokalen Künstlern, von denen es in der Region viele gibt. Ich möchte keine Stars hierhin locken, sondern Menschen, die etwas zu zeigen haben. Dafür hat Verviers das Potential."
Bei dem ersten Event im neuen Theater stand ein Konzert in Zusammenarbeit mit dem Vervierser Kulturzentrum auf dem Programm. Ein zweites Event ist bereits im März geplant.
vedia/cd