Es ist eine ganz besondere Beziehung, die die Aachener zu ihrer Printe haben. Ob hart oder weich, ohne Schokolade oder mit - ohne die Öcher Printe geht in der Region gar nichts. Und jetzt hat sie auch noch eine eigene Ausstellung im Centre Charlemagne im Herzen der Stadt bekommen.
"Wir fangen an mit der Kulturgeschichte der Aachener Printe", erklärt Ko-Kurator Lars Neugebauer, "gehen dann über zu den Modeln - ihren Formen, Bedeutungen und ihrer Hestellung. Wie schnitzt man so etwas? Welchen Teig braucht man, welche verwandten Gebäcke gibt es? Wir thematisieren auch Werbung und Vertrieb - und zum Schluss dann noch die Aachener Printe als Nationalgebäck."
Wie bekommt eine Printe eigentlich ihre Form? Mit dieser Frage setzt sich die Ausstellung schon zu Beginn ausführlich auseinander. Denn zahlreiche Model, also Printen-Formen, sind ausgestellt. Hergestellt wurden die oft aus harten Obsthölzern. Bevorzugtes Holz war das des Birnbaumes. Wie ein solcher Model entstand, zeigt die Ausstellung in kurzen Videos.
Die ausgestellten Stücke sind echte Öcher Originale. "Ein Großteil der Model stammen aus der städtischen Sammlung, aber auch von den jeweiligen Printenbäckern selber, darunter Lambertz, Nobis, Klein oder der Printengraaf aus Haaren und auch von Privatleihgebern, die uns ihre Stücke zur Verfügung gestellt haben", erklärt Kuratorin Carmen Roebers. "Es sind auch nicht nur Model, sondern auch Printendosen, historisches Foromaterial, Holzkisten. Das alles sogt dafür, dass wir hier ein schönes Gesamtbild abzeichnen können."
Schon um 5.000 v. Ch. fertigten Menschen Gebäcke aus Mehl und Honig an - im Grunde war das die Urform der heutigen Printe. Mit der Zeit kamen dann natürlich noch andere Zutaten hinzu. "Die Geschichte der Aachener Printe beginnt in Aachen um 1820, als Zuckerrübensirup als Zutat für die Printe hinzu gekommen ist", weiß Carmen Roebers.
Printenbäcker gibt es auch heute in der Region noch viele. Und ihr Gebäck ist tatsächlich geschützt, denn nicht jedes Lebkuchen-ähnliche Gebäck darf sich Printe nennen. "Das ist seit 1993 so. Das ist der Schutz der geografischen Herkunft. Dazu zählen Aachen, aber auch Nachbarregionen wie Eschweiler, Baesweiler, Roetgen oder Stolberg. Das ist zum Schutz, damit nicht jeder Aachener Printen anbieten kann, die nicht in Aachen hergestellt wurden."
Um die Geschichte der Printe gibt es viele Sagen und Mythen - auch denen geht man in der Ausstellung auf den Grund. Aber wir wollen an dieser Stelle ja nicht zu viel verraten.
Wann die Ausstellung eröffnet werden kann, können die Kuratoren derzeit noch nicht genau sagen. "Wir können da derzeit noch nicht wirklich zuverlässig drauf antworten. Wir vermuten, dass es im Laufe der nächsten Woche so weit sein wird", sagt Lars Neugebauer. Bereit sind die Kuratoren aber auf jeden Fall ...
Lena Orban