Bettina Weiguny lernte Greta Thunberg 2019 beim Weltwirtschaftsforum in Davos kennen. Erstmals hatten die Veranstalter auch Jugendliche eingeladen, von denen sie dachten, dass sie das Zeug zum "Changemaker" haben, also etwas verändern können oder schon etwas verändert haben.
Die Klimaaktivistin Greta Thunberg ist so jemand, aber es gibt noch Dutzend andere. Das hat bei der Journalistin Bettina Weiguny einen bleibenden Eindruck hinterlassen: "Sehr interessant fand ich, dass die Mächtigen der Welt immer zu den Jugendlichen hin geströmt sind. Die wollten wissen, was die auf den Bühnen zu erzählen haben. Sie suchten die Nähe, egal ob sie inhaltlich mit ihnen übereinstimmten."
Der Journalistin fällt auf: In Davos sprechen fast nur Mädchen, kaum Jungs. Sie recherchiert und stellt fest: Das ist kein Zufall. Es gibt offensichtlich eine Generation starker, junger Frauen, die etwas erreichen wollen. Sie haben den Geist der Zeit erkannt und wissen ihre Chance zu nutzen. Und dank sozialer Medien sind sie miteinander vernetzt - das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Auch das ist - im Vergleich zu den Rebellen früherer Zeiten - neu, sagt Bettina Weiguny: "Früher waren die starken jugendlichen Rebellen Einzelfiguren, die selten Schlagzeilen gemacht haben, die über das Lokale hinaus gingen. Heute merken die jungen Leute sofort: Das ist nicht nur mein Problem, Ureinwohnern in Australien geht es genauso."
Alle Kämpferinnen, die die Journalistin in ihrem Buch beschreibt, hat sie getroffen - manche persönlich, einige wegen der Corona-Pandemie per Videochat. Zum Beispiel Emma González, die 2018 in den USA das Schulmassaker von Parkland überlebte und seitdem für strengere Waffengesetze kämpft. Oder Ellyanne Wanjiku aus Kenia, die Hunderte Bäume pflanzt, seit sie vier Jahre alt ist. Heute ist sie zehn Jahre und Klimabotschafterin ihres Landes. Oder Autumn Peltier, die mit 14 Jahren offizielle Wasserbeauftragte in Kanada wurde und für sauberes Trinkwasser in den Indianerreservaten kämpft.
Auch wenn der Klimawandel alle Mädchen bewegt, so hat doch jede ihr eigenes Thema, sagt Bettina Weiguny: "Je nachdem, wo die aufwachsen, ist es die Ölindustrie, die Diskriminierung oder sind es die Kinderehen. In Afrika zum Beispiel haben die Kinder ganz andere Sorgen und Rechte als jemand in Europa." Dabei kommen die jungen Rebellinnen, wie Bettina Weiguny sie nennt, meist aus bildungsnahen Elternhäusern, die sie im Kampf für eine bessere Zukunft bestärken: "Die Mädchen haben oft jemand Starkes hinter sich, der ihnen die Kraft gibt zu sagen: "Ich kann meine Stimme erheben, auch wenn ich erst zehn oder zwölf bin, wenn ich es nicht mag, dass die Strände auf meiner Insel Bali mit Plastik voll liegen. Auch wenn ich weiß, dass eigentlich die Politik dafür zuständig ist"."
In "Denn es ist unsere Zukunft" porträtiert Bettina Weiguny Kinder und Jugendliche, vor allem Mädchen, die trotz ihres jungen Alters eine Rolle als Hoffnungsträgerinnen eingenommen haben - und in dieser Rolle auch von den Mächtigsten der Welt ernst genommen werden.
Das Sachbuch "Denn es ist unsere Zukunft - Junge Rebellinnen verändern die Welt" ist neu im Rowohlt-Verlag erschienen und kostet 16 Euro.
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Judith Peters