Der Eingang zum Töpfereimuseum in Raeren, wo normalerweise der Museumsbesuch beginnt, ist auch der Startpunkt der virtuellen Museumswelt auf "Behind the Museum". Das Projekt hat schon mehrere Museen in der Wallonie virtuell begehbar gemacht. In der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist das Töpfereimuseum bisher jedoch das einzige Online-Museum.
Vom Eingang aus kann man dann alle Etagen erkunden. Vor allem wegen der aktuellen Situation ein praktisches Angebot: Wir hatten die Idee eigentlich schon lange und schon lange nach guten Umsetzungen gesucht, aber wenig gefunden. Im Rahmen der Corona-Krise entstand dann ein immer größerer Bedarf, auch auf irgendeiner digitalen Art und Weise das Museum zugänglich zu machen - auch möglicherweise von zu Hause aus", sagt Ralph Mennicken.
Ende letzten Jahres kam dann die Lösung: "Behind the Museum". Ein Projekt, das einen digitalen Blick hinter die Kulissen von Museen werfen möchte. Das Prinzip des Projektes "Behind the Museum" ist: "einfach zu zeigen, was hinter den Vitrinen steckt und was hinter den Objekten steckt. Dass Objekte eine Geschichte erzählen, wissen die meisten Museumsbesucher."
"Dass aber hinter diesen Vitrinen, oder auch dem Kassenschalter, oder auch den Texttafeln nochmal ganz viele andere Dinge stecken oder hinter der versteckten Speichertreppe, das können wir mit Hilfe des Projektes zeigen. Damit entdecken die Leute auch Ecken oder Dinge, die sie als normaler Besucher, als realer Besucher nicht zu sehen bekommen", erklärt Ralph Mennicken.
So also auch die versteckte Speichertreppe oder besser, das, was dahinter liegt. Hier kommen Besucher eigentlich nicht hin. Ein weiteres Plus des Online-Museums sind die sogenannten "Hotspots". Hier gibt es nicht nur Zusatzinformationen zu den Exponaten, sondern auch Interviews mit den Angestellten und wissenschaftlichen Köpfen hinter dem Museum.
Abschaffen soll das virtuelle Museum den realen Museumsbesuch jedoch nicht, so Ralph Mennicken: "Wir hoffen natürlich, dass derjenige, der das virtuell erkundet hat, sich dann auch dazu angeregt fühlt, einmal vor Ort zu kommen und noch mehr und anders zu entdecken."
"Es ist einfach auch ein anderes Erlebnis, selbst mit seinen Füßen durch das Museum zu laufen und Dinge wirklich hautnah betrachten zu können und nicht nur am Bildschirm. Ich denke, dass Museen in der Zukunft auf möglichst vielfältige Art und Weise erkundet werden müssen oder zumindest die Möglichkeit dazu bieten sollten und dazu gehört eben auch das Internet oder solche virtuellen Angebote."
Für Ralph Mennicken ist das der Beweis, dass das Museum alles andere als ein statischer Ort ist. Es ist konstant in Bewegung und geht auch in Sachen Digitalisierung mit der Zeit.
Anmeldung für Besuche im Töpfereimuseum:
Tel.: +32 (0)87 / 85 09 03
Whats-App: +32 (0)471 / 01 03 66
E-Mail: kasse@toepfereimuseum.org
Sarah Dederichs