Im französischsprachigen Original heißen sie "Les Schtroumpf". Auf die Idee war Peyo (eigentlich Pierre Culliford) bei einem Abendessen mit seinem Zeichnerkollegen Franquin, dem Erfinder der Comicreihe "Gaston", gekommen. Peyo fiel wohl an dem Abend das Wort für den Salzstreuer nicht mehr ein. Er erfand ein alternatives Wort und sagte zu seinem Zeichnerkollegen: "Bitte reich mir mal den Schtroumpf".
Daraufhin unterhielten sich die beiden den Rest des Abends nur mehr in dieser Sprache und amüsierten sich köstlich: Es entstand die Schlumpfensprache, die sich später in Peyo's Comicheften etablieren sollte. Französische Lehrer waren damals ein wenig besorgt über den Einfluss der Schlumpfensprache auf die Kinder, konnten sich aber nicht durchsetzen.
Peyo selbst legte großen Wert darauf, dass die Schlümpfe nicht als kleine Menschen betrachtet wurden. Deshalb verlieh er ihnen eine andere Hautfarbe und zeichnete ihnen ab dem dritten Minialbum nur noch vier Finger.
Die blaue Farbe der Schlümpfe war Resultat eines Ausschlussverfahrens, welches er gemeinsam mit seiner Frau vollzogen hatte: Grün war vor dem Waldhintergrund der Comics zu unscheinbar, rot zu auffällig und gelb gefiel seiner Frau nicht.
Auch wenn er über den riesigen Erfolg seiner blauen Zwerge natürlich sehr froh war, arbeitete Peyo eigentlich viel lieber an den Abenteuern seiner anderen Comicreihen wie etwa "Johann und Pfiffikus" oder "Benni Bärenstark". Aber da seine Fans immer lauter nach Schlumpf-Comics riefen, beschäftigte er sich gezwungenermaßen vor allem mit den Schlümpfen.
Der internationale Durchbruch begann 1975 mit dem französisch-belgischen Kinofilm "Die Schlümpfe und die Zauberflöte". Zu Popstars wurden die kleinen Kerlchen dann 1977, als der niederländische Sänger Vader Abraham mit seinem "Lied der Schlümpfe" die Charts stürmte. In den 90er-Jahren kamen Schlumpf-Party-CDs auf den Markt, die die Schlumpfstimmen mit Techno-Rhythmen oder bekannten Liedern verbanden.
Wenig später produzierte das Trickfilmstudio Hannah Barbebar aus den USA 150 Zeichentrickfilme mit den Schlümpfen für das Fernsehen. Über 200 amerikanische Fernsehstationen strahlten die Schlümpfe aus.
1983 kamen sogar die ersten Plastikfigürchen der Schlümpfe auf den Markt und wurden mit über einer Million verkauften Exemplaren pro Monat zum "Spielzeug des Jahres" gekürt. Auf dem Höhepunkt der Schlumpf-Manie brachte Otto mit seiner Parodie "Die schwulen Schlümpfe" die Hallen in Deutschland zum toben.
Peyo, der Mann, der mit ein paar blauen Wichten die USA erobert hatte, verstarb am Heiligen Abend 1992 an den Folgen eines Herzinfarktes.
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