Über dem Ostchinesischen Meer ist es zu einem neuen Luftzwischenfall zwischen einem chinesischen Kampfjet und einem amerikanischen Aufklärungsflugzeug gekommen. Das US-Pazifikkommando sprach am Mittwoch in einer Mitteilung von einem "unsicheren" Abfangmanöver des chinesischen Piloten. Er sei im internationalen Luftraum mit hoher Geschwindigkeit angeflogen und bis auf 30 Meter an das US-Flugzeug vom Typ RC-135 herangekommen.
Es war der zweite Zwischenfall dieser Art in nur drei Wochen über den umstrittenen Meeresgebieten und passierte am Dienstag, während US-Außenminister John Kerry und Finanzminister Jack Lew zum jährlichen strategischen und wirtschaftlichen Dialog (SED) mit China in Peking weilten.
Das US-Aufklärungsflugzeug sei auf einem "Routineeinsatz" gewesen, als insgesamt zwei chinesische Kampfflieger vom Typ J-10 aufgetaucht seien, berichtete Dave Benham vom US-Pazifikkommando. "Eines der beiden abfangenden chinesischen Jets hatte eine übermäßig schnelle Annäherung auf das RC-135-Flugzeug", sagte der Sprecher. "Es scheint ein Fall von unzureichender Fliegerkunst zu sein, weil keine anderen provokativen oder unsicheren Manöver vorkamen."
Machtansprüche Chinas umstritten
Die Machtansprüche Chinas im Ostchinesischen Meer sind ähnlich wie im Südchinesischen Meer umstritten. Dort war es am 17. Mai zu dem nach US-Angaben letzten "unsicheren" Abfangmanöver mit einem chinesischen Kampfjet gekommen. China erhebt im Ostchinesischen Meer Ansprüche auf die chinesisch Diaoyu und japanisch Senkaku genannten Inseln, die unter japanischer Kontrolle stehen.
China hatte Ende 2013 in dem Meeresgebiet eine Luftverteidigungszone verhängt. Ausländische Militärflugzeuge sind damit aufgefordert, sich zu identifizieren und Anweisungen der chinesischen Luftwaffe zu folgen, was die USA und andere Länder aber ablehnen. Ob der jüngste Zwischenfall etwas damit zu tun hatte, war unklar.
dpa/sh/sr