100 Jahre nach der Schlacht von Verdun haben Frankreichs Präsident François Hollande und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel die Freundschaft ihrer einst verfeindeten Länder beschworen. Der Name Verdun stehe "für unfassbare Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges wie auch für die Lehren daraus und die deutsch-französische Versöhnung", sagte Merkel bei einer Zeremonie im Rathaus der Stadt im Nordosten Frankreichs.
Hollande und Merkel zeichneten die Stadt Verdun für ihre Verdienste um die deutsch-französische Versöhnung mit dem Adenauer-de Gaulle-Preis aus. "Verdun ist nicht in einem Kult der Toten erstarrt, sondern hat ständig nach vorne geblickt, um seine Friedensmission zu erfüllen", betonte der Präsident.
Gemeinsam gedachten die beiden Politiker am Sonntag der mehr als 300.000 Todesopfer der "Hölle von Verdun". Über zehn Monate im Jahr 1916 hatten sich deutsche und französische Soldaten bei Verdun mörderische Kämpfe geliefert, die letztlich aber den Frontverlauf im Ersten Weltkrieg nicht veränderten. Die Schlacht begann am 21. Februar 1916 mit einer deutschen Offensive.
Zuvor hatten Merkel und Hollande bei strömendem Regen auf dem deutschen Soldatenfriedhof Consenvoye innegehalten. Am Nachmittag standen der Besuch der neugestalteten Gedenkstätte und eine Zeremonie am Ossuaire von Douaumont an.
Der gemeinsame Besuch Merkels und Hollandes erinnert auch an das historische Händehalten ihrer Vorgänger Helmut Kohl und François Mitterrand. Über den Gräbern von Verdun hatten die beiden Politiker damit 1984 ein Zeichen deutsch-französischer Versöhnung gesetzt.
dpa/mh/km - Bild: Jean-Christophe Verhaegen/AFP