Ein 27-jähriger Mann hat bei einem Konzert in Österreich zwei Menschen erschossen und elf weitere verletzt. Danach tötete er sich selbst, berichtete die Polizei. Der Mann hatte sich in der Nacht zu Sonntag in Nenzing in Vorarlberg mit seiner Freundin gestritten. Nach dem Streit holte er gegen drei Uhr die Waffe aus seinem Auto und schoss wahllos auf die rund 150 Besucher des Konzerts, das von einem Motorradclub veranstaltet wurde. Die Freundin blieb unverletzt.
Die Schüsse auf dem Konzertgelände sind nach Informationen von Bürgermeister Florian Kasseroler aus dem Hinterhalt gefallen. "Die Menschen sind in Panik in den Wald geflohen", sagte Kasseroler am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Zum Zeitpunkt der Tat sei das Gelände nur schwach von einigen Scheinwerfern und Lagerfeuern erhellt gewesen. Anwohner gingen zunächst von einem Feuerwerk aus, berichtete der Bürgermeister des Ortes mit 6.300 Einwohnern. "Es sind wohl 30 bis 40 Schüsse gefallen, aber genau weiß ich das nicht", sagte er.
Der Täter benutzte nach Angaben der Polizei eine "Langwaffe". Wie viele Schüsse er abgegeben hat, werde derzeit noch ermittelt. "Der genaue Hergang ist noch unklar", sagte eine Polizeisprecherin. Über den Zustand der Verletzten hatten die Behörden noch keinen Überblick. "Die Schwere der Verletzungen ist sehr unterschiedlich", sagte die Sprecherin. Die Opfer seien in umliegende Krankenhäuser gebracht worden.
Der Täter war nach den Schüssen zu dem benachbarten Parkplatz zurückgegangen und erschoss sich dort. Er stammt nach Polizeiangaben aus der Region. Ob er polizeibekannt war und einen Waffenschein besaß, ist unklar. Die Behörden veröffentlichten zunächst keine weiteren Details.
Auf dem Gelände spielten sich nach dem Amoklauf dramatische Szenen ab. Wie "Vorarlberg Online" berichtete, flüchteten mehrere Konzertbesucher in die umliegenden Wälder und auf die Autobahn. Die Polizei suchte das Gelände ab, zeitweise wurden Autobahnabschnitte und Waldwege gesperrt. Zahlreiche Rettungs- und Notarztwagen waren im Einsatz. Kriseninterventionsteams betreuten Konzertbesucher, die unter Schock standen.
dpa/sh - Bild: Dietmar Mathis (afp)