In einem Telefonat am Morgen "haben wir eine grundsätzliche vorläufige Einigung über eine Feuerpause erreicht, die in den nächsten Tagen beginnen könnte", sagte Kerry in der jordanischen Hauptstadt Amman. Er gehe davon aus, dass die Präsidenten beider Länder, Barack Obama und Wladimir Putin, darüber in den nächsten Tagen noch einmal sprechen werden.
Russland bestätigte die Gespräche: Nach einem ersten Telefonat am Samstagabend hätten Lawrow und Kerry ihre Gespräche über die geplante Waffenruhe in Syrien fortgesetzt, teilte das Außenministerium in Moskau am Sonntag mit. Die Agentur Interfax berichtete unter Berufung auf Diplomatenkreise, ein erwartetes Expertentreffen in der Schweiz zur Umsetzung der Feuerpause werde voraussichtlich erst in den kommenden Tagen stattfinden.
Die USA, Russland und wichtige Regionalmächte hatten sich vergangene Woche in München auf eine Waffenruhe geeinigt, die ursprünglich am Freitag in Kraft treten sollte. Zuletzt hatte die Gewalt aber stattdessen zugenommen. Russland fliegt in Syrien Luftangriffe aufseiten der syrischen Armee, die USA führen eine Koalition an im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Assad hält Feuerpause für möglich
Auch Syriens Präsident Assad hält eine Feuerpause für möglich. Der spanischen Zeitung "El País" sagte Assad, eine Feuerpause dürfe aber von Terroristen nicht ausgenutzt werden. Außerdem müsste vor allem die Türkei aufhören, die Aufständischen zu unterstützen. Mit der Hilfe russischer Luftangriffe und dank der Unterstützung von Kämpfern aus dem Iran und der Hisbollah aus dem Libanon sind die syrischen Regierungstruppen zur Zeit auf dem Vormarsch.
Viele Tote bei Anschlägen in Syrien
Die Bilder aus Syrien sprechen ihre eigene Sprache: Ausgebrannte Autos, zerstörte Fassaden. Zwei Bomben gingen in der syrischen Stadt Homs hoch. Wenige Stunden später folgten drei tödliche Explosionen in Damaskus. Ein blutiger Tag - selbst im syrischen Bürgerkrieg. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden mindestens 88 Menschen getötet und viele weitere verletzt.
dpa/jp/est/rkr - Archivbild: Brendan Smialkowski (afp)