Ein Nato-Einsatz, um das Flüchtlingsproblem in den Griff zu bekommen: Die Idee scheint auf den ersten Blick gewagt. "Trotzdem kann das Verteidigungsbündnis etwas beitragen", sagt Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Gegen einen möglichen Nato-Einsatz in der Ägäis hat Athen aber bereits Protest angemeldet. Hintergrund ist ein Streit um Hoheitsrechte in den Gewässern zwischen Griechenland und der Türkei. Denkbarer wäre vielmehr, dass die Nato aus der Luft heraus operiert und Bilder der Schlepperboote liefert.
Dennoch sei es wichtig, dass jetzt etwas unternommen werde, sagt die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. "Ziel muss es sein, das perfide Geschäft der Schmuggler der illegalen Migration zu erschweren - wenn nicht unmöglich zu machen."
Die USA wollen Awacs-Aufklärungsflugzeuge der Nato über Libyen einsetzen, um sich ein besseres Bild der Terrormiliz IS in dem Land zu machen.
Nato plant weitere Aufrüstung im Osten
Die Nato will als Reaktion auf die Politik von Russlands Präsident Wladimir Putin zusätzliche Truppen ins östliche Bündnisgebiet schicken. Die Verteidigungsminister der Allianz wollen die Planung bis zum nächsten Nato-Gipfel im Sommer in Warschau abgeschlossen haben. Nach Angaben aus Bündniskreisen ist im Gespräch, pro Land bis zu etwa 1000 Bündnissoldaten zu stationieren. Als Standorte sind neben den baltischen Staaten Lettland, Estland und Litauen auch Polen, Bulgarien und Rumänien vorgesehen.
akn/dpa/okr - Bild: Thierry Charlier/AFP