Nach dem Terroranschlag in Istanbul hat sich die Zahl der getöteten deutschen Staatsbürger auf zehn erhöht. Zwei Deutsche erlagen inzwischen ihren schweren Verletzungen, teilte das Auswärtige Amt am Mittwoch mit. Noch sieben weitere Deutsche seien nach dem Attentat vom Dienstag in Krankenhäusern in Istanbul, fünf von ihnen auf der Intensivstation. Außerdem gebe es drei Leichtverletzte, die noch am Mittwoch aus dem Krankenhaus entlassen werden sollten.
Die stellvertretende Sprecherin des AA, Sawsan Chebli, sagte weiter, eine 33-köpfige deutsche Reisegruppe sei direkt von dem Attentat in der Altstadt der türkischen Metropole betroffen gewesen. Es gebe keine Hinweise darauf, dass es ein gezielter Angriff auf diese Gruppe gewesen sei. Allerdings sei der Anschlag noch nicht abschließend aufgeklärt.
Über den Zeitpunkt und die Modalitäten für eine Rückführung der Toten und Verletzten nach Deutschland ist noch nicht entschieden. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sei die Bundeswehr dazu "bereit und in der Lage". Auch Schwerverletzte könnten mit einem Medevac-Airbus ausgeflogen werden. Die Entscheidung treffe der Krisenstab des Auswärtigen Amts.
Inzwischen befinden sich vier Beamte des Bundeskriminalamts BKA zur Unterstützung der Ermittlungen in Istanbul, teilte das Bundesinnenministerium mit. Auch ein Kriseninterventionsteam des AA ist nach Istanbul gereist.
Nach Angaben der türkischen Regierung sind mittlerweile insgesamt fünf Verdächtige festgenommen worden. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte in Istanbul, am Mittwoch sei es zu vier weiteren Festnahmen gekommen. Nach Angaben von Innenminister Efkan Ala war ein erster Verdächtiger bereits am Dienstagabend festgenommen worden.
Die türkische Regierung macht die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für die Tat verantwortlich, die sich bislang aber nicht dazu bekannt hat.
dpa/rkr/sh - Bild: Bulent Kilic (afp)