An der türkischen Küste sind 34 Leichen von Flüchtlingen und Migranten angespült worden. Die Toten seien am Dienstag in den westtürkischen Distrikten Ayvalik und Dikili geborgen worden, berichtete der Sender CNN Türk. Die Menschen seien bei dem Versuch ertrunken, mit zwei Booten zur griechischen Insel Lesbos zu gelangen.
Unter den Toten seien eine Schwangere und mehrere Kinder. Viele hätten nicht funktionsfähige Rettungswesten getragen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu waren die Migranten irakische, algerische und syrische Staatsangehörige. Zwölf Menschen seien gerettet worden.
Ein Reporter von CNN Türk sagte, die Migranten hätten zur Überfahrt Schlauchboote von minderwertiger Qualität benutzt. Die See in der Region ist zurzeit stürmisch. Die Flüchtlinge hätten zudem Schwimmwesten getragen, die nicht funktionsfähig seien. Vielmehr hätten sich diese noch mit Wasser vollgesaugt. Solche Westen von geringer Qualität werden vor allem in der Küstenregion unter der Hand verkauft.
Die türkische Polizei beschlagnahmte am Dienstag bei einer Razzia in Izmir mehr als tausend illegal hergestellter Rettungswesten, wie CNN Türk berichtet. In der Produktionsstätte hätten auch zwei syrische Kinder gearbeitet.
Die Türkei hat nach eigenen Angaben 2,2 Millionen Flüchtlinge alleine aus Syrien aufgenommen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) kamen im vergangenen Jahr mehr als 800.000 Flüchtlinge auf dem Seeweg von der Türkei in das EU-Mitgliedsland Griechenland.
Ende November hatten die Europäische Union mit der Türkei vereinbart, die Grenzen besser zu kontrollieren, um damit die Flüchtlinge an der Weiterreise zu hindern. Nach wie vor wagen die Migranten jedoch die gefährliche Überfahrt nach Griechenland. Es gibt 25 Flüchtlingslager in der Türkei.
Die Mehrzahl der Syrer lebt jedoch außerhalb der Aufnahmezentren und ist auf sich alleine gestellt. Die schwierigen Lebensbedingungen in der Türkei geben viele Flüchtlinge als Hauptgrund für ihre Migration nach Europa an.
dpa/okr/km - Bild: Taylan Yildirim/AFP