Nach mehr als drei Jahrzehnten hatte die Kommunistische Partei bereits im Oktober überraschend das Ende der umstrittenen Regeln bekanntgegeben. Die Wende in der Familienpolitik erfolgte als Reaktion auf die rasante Alterung in China aufgrund rückläufiger Geburtenzahlen. Experten bezweifeln jedoch, dass es nun einen nachhaltigen Babyboom gibt: Angesichts hoher Mieten und teurer Schulbildung fürchten viele Paare in China, dass sie sich kein zweites Kind leisten können.
Die Ein-Kind-Politik war 1979 eingeführt worden. Das wachsende Riesenvolk musste ernährt und die knappen Ressourcen geschützt werden. Ohne die Geburtsbeschränkung würden heute in China nach offiziellen Angaben 300 Millionen Menschen mehr leben. Die Ein-Kind-Politik war wegen ihrer strengen Umsetzung mit Zwangsabtreibungen bis spät in der Schwangerschaft und anderer Übergriffe jedoch immer heftig umstritten. Bereits Ende 2013 gab es eine Lockerung. Danach durften Paare, von denen einer der Partner ein Einzelkind ist, schon zwei Kinder haben.
dpa/est - Illustrationsbild: Whang Zhao (afp)