"Was wir am wenigsten brauchen, ist eine Vervielfachung von Spot-Reaktionen ohne strategische Weitsicht. Alles können wir uns erlauben, außer ein Libyen Nummer zwei", sagte Renzi. Vier Jahre Bürgerkrieg in Libyen hätten gezeigt, dass das 2011 vom damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy vorangetriebene Militärengagement "keine glückliche Wahl" war.
Zugleich äußerte Renzi großen Respekt für den französischen Präsidenten François Hollande, der Luftangriffe gegen die Terrororganisation Islamischen Staat (IS) in Syrien fliegen lässt. "Aber er führt ein verletztes Frankreich an, das eine Antwort geben muss", sagte Renzi.
Italien sei bereit, alle Formen des Terrorismus zu bekämpfen. "Wenn es eine klare Strategie gibt, sind wir dabei. Aber damit dies geschieht, ist es entscheidend, dass es in Wien ein Abkommen über Syrien gibt und in Rom eines über Libyen", sagte Renzi mit Blick auf die nächsten Sonntag in Rom geplante internationale Libyen-Konferenz.
Renzi verwies darauf, dass Italien an vielen auswärtigen Brennpunkten schon Truppen im Einsatz hat. "Wir führen die Mission im Libanon, wir sind in Afghanistan, im Kosovo, in Somalia, im Irak. Wir haben mehr Truppen im Ausland als alle anderen, nach den Amerikanern und wie die Franzosen", sagte er.
dpa/jp - Archivbild: Alberto Pizzoli (afp)