Ihren Unmut brachte Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner am treffendsten auf den Punkt: Während einige Staaten wegen anhaltend hohen Anzahl Asylbewerber überfordert seien, täten andere weiter so, als würde sie das Flüchtlingsproblem nichts angehen. Auch Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn forderte alle 28 EU-Staaten auf, mitzumachen.
Bevor umverteilt werden könne, müssten die Außengrenzen besser geschützt werden und die sogenannten Hot Spots, also die Aufnahmezentren in Griechenland und Italien richtig funktionieren. Was derzeit aber noch nicht der Fall sei, meint der deutsche Innenminister Thomas De Maizière.
Staatssekretär Theo Francken erklärte unterdessen, die Lage in Belgien sei mittlerweile unhaltbar. Es kämen zu viele Asylbewerber ins Land. Am Montag musste das Ausländeramt in Brüssel wegen Überfüllung mehr als 400 Menschen wegschicken und für ihre Registrierung auf die kommenden Tage vertrösten.
Nur in einem Punkt sind sich die 28 einig: Sie wollen den Zustrom von Migranten durch einen besseren Schutz der europäischen Außengrenzen eindämmen.
Am Mittwoch und Donnerstag werden die EU-Staats- und Regierungschefs auf Malta gemeinsam mit Vertretern von 35 afrikanischen Ländern über die Flüchtlingskrise beraten. Dabei wird es vor allem darum gehen, Menschen davon abzuraten, sich auf den Weg nach Europa zu machen.
Alain Kniebs - Bild: Emmanuel Dunand (afp)