In Ägypten hat am Sonntag die erste Parlamentswahl seit dem Sturz des islamistischen Ex-Präsidenten Mohammed Mursi begonnen. Bis einschließlich Montag können rund 27 Millionen Wahlberechtigte in der Hälfte aller Wahlkreise ihre Stimme abgeben. In den restlichen Wahlkreisen wird Ende November gewählt.
Das von Islamisten dominierte Parlament war 2012 aufgelöst worden. Anfang Juli 2013 stürzte das Militär nach Massenprotesten Ex-Präsident Mursi. Seit Juni 2014 ist der ehemalige Armeechef Abdel-Fattah Al-Sisi das Staatsoberhaupt. Er regiert das bevölkerungsreichste arabische Land seitdem mit Hilfe einer autoritären Regierung und mit Dekreten. Kommentatoren bezweifeln, dass die Wahl die Machtposition des Präsidenten brechen kann.
Ägypten - Wüstenstaat im Norden Afrikas
Ägypten ist das bevölkerungsreichste arabische Land. Der etwa eine Million qkm große Staat im Norden Afrikas besteht überwiegend aus Wüste. Ein Großteil der etwa 88 Millionen Einwohner lebt entlang des Nils sowie im Nildelta, die zu den am dichtesten besiedelten Regionen der Welt zählen. 90 Prozent sind Muslime, der Islam ist Staatsreligion.
Kairo kontrolliert mit dem 1956 verstaatlichten Suezkanal eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Die Kanalgebühren sind eine tragende Säule des ägyptischen Budgets. Der Tourismus, ein weiterer wichtiger Devisenbringer, hat seit der Revolution 2011 stark gelitten.
dpa/okr - Bild: Ahmed Farwan (afp)