Drei Tage nach dem verheerenden Terroranschlag in Ankara hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan eigene Ermittlungen eingeleitet. Er habe den Staatskontrollrat (DDK) beauftragt, sagte Erdogan am Dienstag vor Journalisten in Ankara. Jede Möglichkeit sollte in Betracht gezogen werden.
Die Untersuchungskommission untersteht direkt dem Präsidenten. Sie ist befugt, alle Behörden außer den türkischen Streitkräften und der Justiz zu überprüfen.
Zuvor hatten Kritiker den Behörden Versagen vorgeworfen. Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu hatte gefordert, der Innen- und der Justizminister sollten zurücktreten. Erdogan wies die Kritik an den Ministern zurück. Rücktritte seien keine Lösung. "Wir führen einen Staat und wir sind auch nur Menschen. Jeder von uns kann Fehler machen", sagte Erdogan.
Am Samstag waren bei dem Doppelanschlag in der Hauptstadt Ankara nach Regierungsangaben 97 Menschen getötet worden. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.
dpa/jp - Bild: Adem Altan (afp)