Der regierungskritische türkische Journalist Ahmet Hakan ist vor seinem Haus im Stadtzentrum Istanbuls angegriffen und krankenhausreif geschlagen worden. Auch Hakans Leibwächter sei bei dem Überfall in der Nacht zu Donnerstag verletzt worden, berichtete die Zeitung "Hürriyet", für die Hakan arbeitet. Beide seien ins Krankenhaus gebracht worden.
Nach Drohungen aus dem Umfeld der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP hatte Hakan laut Hürriyet vor rund zwei Wochen erfolglos Personenschutz bei den Behörden beantragt. Die AKP verurteilte den Angriff. Die Nachrichtenagentur DHA meldete, vier Verdächtige seien festgenommen worden.
Hakan war vom Chef der AKP-Jugendorganisation, dem Parlamentarier Abdurrahim Boynukalin, bedroht worden. Boynukalin hatte im vergangenen Monat auch einen Angriff auf die Hürriyet-Redaktion angeführt. Die AKP-nahe Zeitung "Star" hatte außerdem über Hakan geschrieben: "Wenn wir wollen, können wir Dich wie eine Fliege zerquetschen. Wenn Du heute noch am Leben bist, dann nur, weil wir bisher barmherzig gewesen sind."
Hürriyet berichtete, bei Hakan seien Brüche an den Rippen und der Nase diagnostiziert worden. Er sei inzwischen wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden.
dpa/est/km