US-Außenminister John Kerry hat eine militärische Kooperation der USA mit Russland im Kampf gegen den Islamischen Staat in Syrien angedeutet. "Würden wir die Hilfe Russlands im Kampf gegen den IS willkommen heißen - ganz offenkundig", sagte Kerry am Samstag nach Gesprächen mit seinem britischen Amtskollegen Philip Hammond in London.
"Wir sprechen schon eine ganze Zeit lang darüber", fügte Kerry hinzu. Es bleibe jedoch zwischen beiden Ländern die Frage offen, wie die Zukunft von Syriens Machthaber Baschar al-Assad aussehe.
Russland und der Iran gehören zu den letzten Verbündeten des Assad-Regimes. Russland geht davon aus, dass die reguläre syrische Armee für den Kampf gegen den Islamischen Staat unersetzlich ist und Assad das Land vor dem völligen Zerfall bewahrt. Für die USA ist Assad dagegen Teil des Problems und nicht der Lösung. Sie sehen für ihn keinen Platz im künftigen Syrien.
Hammond erklärte, die Situation in Syrien werde immer komplizierter. Großbritannien halte sich weiter die Option offen, in Syrien wie bereits im Irak auch militärisch gegen den IS vorzugehen. Allerdings sei dies Teil eines größeren und komplexeren Problems: "Der Migrationsdruck, die humanitäre Krise, genauso wie die Notwendigkeit, den IS zu besiegen", sagte Hammond.
Kerry hält sich gegenwärtig zu einem dreitägigen Besuch in Großbritannien auf. Am Sonntag wird der US-Außenminister in Berlin erwartet, wo er mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zusammentreffen wird.
dpa/fs - Bild: Nicholas Kamm (afp)