Im Norden Syriens sind erstmals Kämpfe zwischen Al-Kaida-Anhängern und von den USA ausgebildeten Rebellen ausgebrochen. Bei den Gefechten nahe der Stadt Asas seien elf Kämpfer ums Leben gekommen, meldete die oppositionsnahe syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag. Sechs Opfer gehörten demnach zu einer Rebellenbrigade, die in der Türkei von US-Soldaten ausgebildet worden war. Kampfjets, die der internationalen Koalition zuzurechnen seien, hätten zugleich ein Al-Kaida-Hauptquartier bombardiert, so die Menschenrechtler.
Die Kämpfe sind ein Rückschlag für Washingtons Pläne, syrische Rebellen auszubilden, die in Syrien am Boden gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vorgehen sollen. Bereits am Donnerstag hatte die Al-Nusra-Front, syrischer Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida, nach Angaben der Menschenrechtler acht Kämpfer der Rebellenbrigade an einem Kontrollpunkt nahe Asas verschleppt. US-Jets hatten in den vergangenen Monaten mehrfach Nusra-Stellungen in Syrien bombardiert.
Die USA wollen nach eigenen Angaben im Kampf gegen den IS jährlich rund 5.000 syrische Rebellen ausbilden. Weil das US-Militär jedoch Probleme hat, vertrauenswürdige Kämpfer zu finden, sind bislang nach Medienberichten nur 54 Mann trainiert worden. Zudem gibt es einen Konflikt mit anderen Aufständischen in Syrien: Während die von den USA trainierten Rebellen nicht gegen Syriens Armee kämpfen sollen, wollen die anderen Oppositionsgruppen das Regime in Damaskus stürzen.
dpa/fs - Bild: Bulent Kilic (afp)