Nach dem Überraschungsangriff der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf die nordsyrische Grenzstadt Kobane dauern die Gefechte der Dschihadisten mit Kurden an. Wie der Kurden-Sprecher Idriss Nassan am Freitag der Deutschen Presse-Agentur sagte, durchkämmen kurdische Einheiten die Stadt auf der Suche nach versteckten IS-Kämpfern. Sie umstellten dabei ein Krankenhaus, in dem sich einige der sunnitischen Extremisten verschanzt hätten.
Die IS-Miliz hatte die Ortschaft an der türkischen Grenze am Donnerstag überfallen. Dabei kamen nach Angaben von Menschenrechtlern mehr als 120 Menschen ums Leben. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet am Freitag, die meisten seien durch Schüsse der Dschihadisten gestorben. Unter den Opfern seien auch viele Kinder.
Erst Ende Januar hatten die Kurden mit Hilfe von internationalen Luftschlägen Kobane nach monatelangen Kämpfen aus der Gewalt der Dschihadisten befreit und dem IS eine schmerzhafte Niederlage beschert.
Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete derweil, dass die Dschihadisten in der östlichen Provinz Dair as-Saur 42 gefangene Jesidinnen zu Preisen zwischen umgerechnet 440 und 1.800 Euro verkauft hätten. Was mit den Kindern der Frauen geschehen sei, sei unklar. Die Jesiden sind eine religiöse Minderheit, die von den Dschihadisten als Satanisten angesehen werden. Schätzungen zufolge sind mehr als 3.500 jesidische Frauen in der Gewalt der Dschihadisten.
dpa/est - Bild: Ilyas Akengin (afp)