Im Syrien-Konflikt haben die Vereinten Nationen einen neuen Versuch gestartet, die Konfliktgegner zu Verhandlungen über eine friedliche Lösung zu bewegen. Die Chancen dafür seien allerdings noch gering, räumte der UN-Sonderbeauftragte für Syrien, de Mistura, vor Reportern in Genf ein. Dennoch müsse alles versucht werden, die Leiden der Menschen in Syrien zu beenden, sagte der Diplomat.
Im Auftrag des UN-Sicherheitsrates werde er in den nächsten Wochen in einer Serie von separaten Gesprächen mit zahlreichen Vertretern der Opposition und der Regierung sowie von regionalen Mächten Chancen und Möglichkeiten für tragfähige Friedensverhandlungen ausloten. Erstmals ist daran auch der Iran beteiligt.
Bei Luftangriffen des syrischen Regimes sind seit Anfang des Jahres nach Angaben von Menschenrechtlern mehr als 1.600 Zivilisten ums Leben gekommen. Unter den Toten sind auch fast 370 Kinder, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte. Insgesamt habe die syrische Luftwaffe in den ersten vier Monaten dieses Jahres mehr als 11.000 Angriffe geflogen und dabei fast 6.000 Fassbomben abgeworfen.
Bei Fassbomben handelt es sich um Metallbehälter, die mit Sprengstoff und Metallteilen gefüllt sind und sehr breit streuen. Zuvor hatte auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International den Einsatz dieser Waffe scharf verurteilt und dem Regime Kriegsverbrechen vorgeworfen.
dpa/mh