Die Terrormiliz IS hat in der vergangenen Nacht mit neuen Angriffen auf die nordsyrische Grenzstadt Kobane begonnen. Wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mitteilte, sind alle Fronten betroffen.
Es soll zu schweren Gefechten mit den kurdischen Einheiten gekommen sein, die seit Wochen versuchen, die Stadt zu halten. Sie werden dabei von der US-geführten Koalition mit Luftangriffen unterstützt.
Zwei verhinderte Selbstmordanschläge der Dschihadisten am Montagabend hätten die neuen Kämpfe ausgelöst, hieß es in einer von der kurdischen Nachrichtenagentur Hawar veröffentlichten Mitteilung der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG).
Unterdessen kamen trotz einer Einreisegenehmigung der Türkei noch keine kurdischen Peschmerga-Kämpfer aus dem Nordirak in Kobane an. Die Türkei hatte den Kämpfern, die den bedrängten Kurden dort zu Hilfe eilen wollen, am Montag die Einreise in die Grenzstadt genehmigt. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte aber zugleich weiterhin jede direkte türkische Unterstützung für die syrisch-kurdische Partei PYD ausgeschlossen. Die in Kobane kämpfenden YPG sind die Miliz der PYD, die eng mit der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK verbunden ist.
In der Nacht zum Montag - rund fünf Wochen nach Beginn der Kämpfe - hatten US-Transportflugzeuge erstmals Waffen und Munition sowie medizinisches Material für die Verteidiger der nordsyrischen Stadt abgeworfen. Die Lieferungen stammen nach US-Angaben von kurdischen Stellen im Irak und wurden nur transportiert.
dpa/dradio/jp - Bild: Bulent Kilic/AFP