Die paramilitärische Miliz RSF (Rapid Support Forces) hat nach Angaben des sudanesischen Ärztenetzwerks innerhalb von drei Tagen mindestens 1.500 unbewaffnete Zivilisten in der Stadt Al-Faschir getötet.
Die Miliz hatte am Wochenende die Kontrolle über die stark umkämpfte Stadt in der Provinz Darfur gewonnen. Die Zivilisten seien getötet worden, als sie versuchten, aus Al-Faschir zu fliehen, teilte das Ärztenetzwerk mit.
Es wirft den Paramilitärs einen Genozid gegen die nicht-arabische Bevölkerung vor. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete, dass die Kämpfer der Miliz in einer Geburtsklinik in Al-Faschir mehr als 460 Menschen getötet hätten, und forderte eine sofortige Waffenruhe.
Im Sudan herrscht seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen De-facto-Machthaber Al-Burhan und seinem einstigen Stellvertreter Daglo, der die RSF kommandiert. In der westlichen Region Darfur ist der Konflikt maßgeblich von ethnischen Faktoren geprägt, die eng mit Fragen von Landrechten, Ressourcenverteilung und politischer Marginalisierung verwoben sind.
dpa/mh