Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die Politikerin María Corina Machado aus Venezuela. Das gab das norwegische Nobelkomitee in Oslo bekannt.
Machado wird damit für ihren unermüdlichen Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes und für ihren Kampf für einen gerechten und friedlichen Übergang von Diktatur zur Demokratie ausgezeichnet. Die venezolanische Oppositionsführerin gilt als entschiedene Widersacherin des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro. Der Friedensnobelpreis gilt gemeinhin als wichtigste politische Auszeichnung der Welt.
Machado sei eine der außergewöhnlichsten und mutigsten Politikerinnen in Lateinamerika der jüngeren Zeit. Die Politikerin sagte in einem nach der Bekanntgabe verbreiteten Video, sie sei fassungslos und könne nicht glauben, dass das Nobelpreiskomitee sie als Preisträgerin für würdig befunden habe. Machado ist in Venezuela Repressionen durch die sozialistische Regierung von Präsident Maduro ausgesetzt. Sie lebt deshalb versteckt und taucht nur zu politischen Veranstaltungen in der Öffentlichkeit auf. Die Entscheidung Machados, im Land zu bleiben, verschaffte ihr bei den Menschen viel Respekt.
Glückwünsche und kühle Reaktion von Trump
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat der venezolanischen Politikerin zum Friedensnobelpreis gratuliert. Von der Leyen nannte die Auszeichnung der 58-Jährigen ein starkes Zeichen für die Demokratie. Der Geist der Freiheit lasse sich nicht einsperren. Das UNO-Menschenrechtsbüro erklärte, die Anerkennung spiegele die klaren Bestrebungen des venezolanischen Volkes nach freien und fairen Wahlen, nach bürgerlichen und politischen Rechten und nach Rechtsstaatlichkeit wider.
In Belgien lobte das Flämische Friedensinstitut die Wahl des Nobelpreiskomitees: Die Verleihung an Machado sei ein Zeichen gegen antidemokratische Kräfte und eine starke Reaktion auf politischen Druck, wie zuletzt von Donald Trump. Der US-Präsident Trump reagierte auf die Auszeichnung von Maria Corina Machado kühl: Damit zeige das Nobelpreiskomitee, dass es Politik über Frieden stelle.
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