Die Bedrohungslage für Europas digitale Infrastruktur hat sich weiter verschärft. Das geht aus dem neuen Bericht der EU-Agentur für Cybersicherheit (ENISA) hervor.
In dem Report wird Ransomware, gemeint ist Erpresser-Software, als die Bedrohung mit den größten Auswirkungen in der EU genannt. Bei dieser Art von Schadsoftware werden Computer oder die darauf gespeicherten Daten der Opfer gesperrt. Wichtige Dateien sind dann so verschlüsselt, dass kein Zugriff mehr möglich ist. Danach fordern die Täter vom Besitzer ein Lösegeld.
Ein Befall mit Ransomware führte auch zu den jüngsten Computerstörungen an mehreren europäischen Flughäfen - darunter auch Brüssel. Die Schäden der Hackerangriffe sind in diesen Fällen oft enorm, weil es den Opfern nicht gelingt, ihre Systeme aus Backups wiederherzustellen.
Aus dem Bericht geht hervor, dass die öffentliche Verwaltung in der EU mit einem Anteil von 38,2 Prozent zu den am häufigsten angegriffenen Bereichen zählt. An zweiter Stelle folgt der Verkehrssektor mit 7,5 Prozent der registrierten Vorfälle. Danach reihen sich digitale Infrastrukturen und Dienste (4,8 Prozent), der Finanzsektor (4,5 Prozent) sowie die Industrie (2,9 Prozent) ein.
dpa/sh