US-Präsident Trump hat im Ukraine-Krieg offenbar eine Kehrtwende vollzogen. Nach Angaben der US-Regierung haben ihn fehlende Verhandlungsbereitschaft des Kremls und Verletzungen des Nato-Luftraums durch Russlands Luftwaffe dazu bewegt.
Die Ukraine sei mit Unterstützung der Europäischen Union in der Lage, die gesamte Ukraine in ihrer ursprünglichen Form zurückzugewinnen, verkündete Trump nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj am Rande der UN-Generaldebatte in New York. Russland sei schwach und wirke nach dreieinhalb Jahren ohne echte Erfolge auf dem Schlachtfeld wie ein "Papiertiger", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Zuvor hatte er sich auch für den Abschuss russischer Flugzeuge in Nato-Territorium ausgesprochen.
Der US-Präsident hatte in der Vergangenheit in Gesprächen über ein Ende des Krieges auch mögliche Gebietsabtretungen der Ukraine ins Spiel gebracht.
Selenskyj bedankt sich bei Trump
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat sich nach der von Trump angekündigten Kehrtwende gegenüber Russland beim US-Präsidenten bedankt. Er sei Trump für die starke Zusammenarbeit dankbar, schrieb Selenskyj auf X.
Kreml bestreitet, dass Ukraine Gebiete zurückerobern könnte
Der Kreml in Moskau bestreitet, dass die Ukraine Gebiete von Russland zurückerobern kann. Damit reagierte der Kreml auf Aussagen von US-Präsident Trump.
Kreml-Sprecher Peskow sagte, Russland sei an allen Frontabschnitten auf dem Vormarsch. Dass es so langsam vorangehe, sei Taktik.
Russlands Wirtschaft spüre zwar die westlichen Sanktionen, sei aber stabil, so Peskow. Am Mittwoch hatte Russland erklärt, die Mehrwertsteuer von 20 auf 22 Prozent zu erhöhen, um die Militärausgaben zu finanzieren.
dpa/sh