Die CHP, die größte Oppositionspartei in der Türkei, hat sich bei einem außerordentlichen Parteikongress geschlossen hinter ihren Vorsitzenden Özgür Özel gestellt.
Özel war der einzige Kandidat und erhielt alle gültigen Stimmen. Aus Sicht der Partei ist damit ein Gerichtsverfahren, das die Absetzung Özels als CHP-Vorsitzenden zur Folge haben könnte, gegenstandslos.
Der Parteispitze wird vorgeworfen, beim Kongress vor zwei Jahren Delegierte bestochen zu haben, damit sie für Özel stimmen. Die Partei weist die Vorwürfe zurück und wertet das Verfahren als politisch motiviert. Der Prozess wird im Oktober fortgesetzt.
Für Präsident Erdogan ist Özel ein unbequemer Oppositionschef. Bei den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr wurde die CHP landesweit stärkste Kraft und gewann die meisten Bürgermeisterposten. Özel unterstützt zudem eine Präsidentschaftskandidatur des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu, der im März verhaftet und abgesetzt wurde. Imamoglu gilt als aussichtsreicher Gegner Erdogans bei zukünftigen Wahlen.
dpa/vk