Die türkischen Behörden haben Freitag über 40 weitere Angehörige der oppositionell geführten Stadtverwaltung in Istanbul festgenommen.
Darunter war nach Angaben von Parteimitgliedern und örtlicher Medien erneut ein Bezirksbürgermeister der CHP - der größten Oppositionspartei in der Türkei. Auch mehrere seiner Berater und städtische Angestellte wurden in Gewahrsam genommen.
Die Festnahmen erfolgten nach Angaben der Behörden im Rahmen von Korruptionsermittlungen. Den Verdächtigen werde unter anderem Bestechung, Betrug und die illegale Beschaffung von personenbezogenen Daten vorgeworfen.
Die CHP verurteilte die Festnahmen als politisch motivierten Versuch, Andersdenkende zum Schweigen zu bringen.
Im März war der Bürgermeister von Istanbul, Imamoglu, verhaftet worden. Er galt als potenzieller Herausforderer von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Die Festnahme löste landesweite Proteste aus. Die CHP veranstaltet bis heute Kundgebungen.
Seit Erdogan bei den Wahlen 2019 die Kontrolle über die Millionenmetropole Istanbul verloren hat, sieht sich Imamoglu mehreren Ermittlungs- und Gerichtsverfahren ausgesetzt.
dpa/dlf/est