Ein globales Abkommen gegen Plastikmüll ist vorerst gescheitert. Die rund 180 Länder konnten sich in Genf nicht auf einen Vertragstext einigen.
Das haben Freitagmorgen mehrere Delegationen deutlich gemacht. An der Konferenz wurde im Vorfeld drei Jahre lang gearbeitet.
Eigentlich sollte die Konferenz Donnerstag zu Ende gehen. Weil es in der Nacht noch keine Einigung gab, war Freitag eine Verlängerung vorgesehen. Umweltschützer zeigten sich enttäuscht. Dennoch sei kein Abkommen besser als eines, das den Status quo auf UN-Ebene zementiere, sagte ein Sprecher der Umweltschutzorganisation WWF. Wie es jetzt nach dem Scheitern weitergeht, ist noch unklar.
Die Welt produziert jährlich rund 450 Millionen Tonnen Plastik. Weniger als zehn Prozent davon werden wiederverwertet. Viele erdölproduzierende Länder lehnen es ab, die Produktionsmenge von Plastik zu begrenzen. Etwa 120 Länder fordern auf der Konferenz eine solche Einschränkung. Darunter ist auch Belgien.
Für Belgien war der föderale Klimaminister Jean-Luc Crucke in Genf. Er zeigte sich enttäuscht über das Scheitern. Crucke sagte, trotzdem hätten die erdölproduzierenden Länder erfahren müssen, dass immer mehr Länder für eine Begrenzung der Plastik-Produktion sind. Der Minister hofft, dass es in einigen Wochen oder Monaten weitere Verhandlungen geben wird, die zu einer Einigung führen könnten.
dpa/rtbf/vrt/est/okr