Die Problembärin Gaia hatte in Italien Menschen verletzt und vor zwei Jahren einen Jogger getötet. Deshalb sollte sie erschossen werden. Nach einer Gerichtsentscheidung gegen den Abschuss der Bärin war sie eingefangen worden. Jetzt wurde sie in einen Wolf- und Bärenpark im Schwarzwald gebracht.
Gaia ist am Sonntagorgen im Park in Bad Rippoldsau-Schapbach (Kreis Freudenstadt) angekommen. Bis sie auf das große Hochsicherheitsgelände kommt, in dem sie künftig leben soll, dürfte es aber noch bis mindestens Montag dauern.
Zuvor hatte der zuständige Landrat der Provinz Trentino in Oberitalien die Familie des getöteten Joggers persönlich darüber informiert, dass die Bärin nun nach Deutschland überführt sei. Der Bärenpark hatte sich seinerzeit bereit erklärt, die Wildbärin aufzunehmen.
Die mittlerweile fast 20 Jahre alte Bärin war schon vor dem tödlichen Zusammentreffen mit dem Jogger auffällig und vom Abschuss bedroht gewesen. Auch nach dem Tod des 26-Jährigen sollte sie eigentlich erschossen werden. Doch Tierschützer klagten sich bis zum obersten Verwaltungsgericht in Trient hoch - Gaia blieb am Leben, sollte aber nicht mehr freikommen.
"Das war die denkbar schlechteste Lösung", sagte die Sprecherin des Bärenparks. Zwar hatte sich der Park bereit erklärt, Gaia aufzunehmen. Für einen Wildbären sei Gefangenschaft aber der Horror. JJ4 habe fast zwei Jahrzehnte in der freien Natur gelebt und dort Jungen großgezogen. "Ein Abschuss wäre tiergerechter gewesen."
dpa/est