40 Jahre nach Unterzeichnung des ersten Schengen-Abkommens zur Freizügigkeit in Europa stehen die deutschen Grenzkontrollen im Fokus der Kritik.
Der luxemburgische Innenminister Léon Gloden hat öffentlich die verschärften deutschen Grenzkontrollen angeprangert. Im Februar hat Luxemburg dagegen Beschwerde eingelegt bei der EU-Kommission. "Das ist juristisch gesehen keine Klage, aber es hat schon Wellen geschlagen", bemerkt Gloden. "Ich glaube nicht, dass Deutschland erwartet hat, dass ein kleines Land offiziell bei der Europäischen Kommission reklamieren wird."
Darüber habe er sich vor kurzem noch mit seinem deutschen Amtskollegen Alexander Dobrindt unterhalten, als dieser ihn in Luxemburg besucht hatte: "Ich habe ihm erklärt, dass wir eine Großregion sind. Man merkt natürlich schon, dass Berlin oft weit weg ist von der Grenzregion. Deshalb ist es wichtig, dass auch alle deutschen Politiker aus den Gemeinden hier in der Großregion Berlin darauf aufmerksam machen, dass das, was da entschieden ist, nicht im Sinne der Bürger und Bürgerinnen ist."
Und damit meint er ganz konkret die Grenzkontrollen, die bis zum 15. September verlängert wurden: "Man ärgert die Pendler und man ärgert die Einwohner in den Grenzorten, weil die Staus größer werden. Das heißt, die Lebensqualität der Pendler und der Einwohner wird eingeschränkt. Schengen steht für Freiheit, für Lebensqualität der Bürger.
Angesichts von 40 Jahre Schengen kann Luxemburgs Innenminister Léon Gloden einen gewissen National- und selbst Lokalstolz nicht verbergen: "Stolz, schon. Vor 40 Jahren kannte kein Mensch Schengen. Ich habe in Aix-en-Provence Jura studiert und da sagte der französische Professor in einer Vorlesung: 'Schengen, ce village hollandais'. Da bin ich aufgestanden im Amphitheater vor 1.000 Studenten und sagte: 'Entschuldigung, Herr Professor, aber das liegt in meinem Land. Und der Bürgermeister von Schengen ist mein kleiner Cousin'."
Ausführliches Radio-Interview mit Léon Gloden:
Stephan Pesch
Luxemburg ist tatsächlich das einzigste EU-Land um Deutschland herum, wo ich keinen Sinn für Grenzkontrollen sehe.
Allein schon wegen des kleinen Ländle müssen wir zusammen eine Alternative suchen. Deutschland muss mit Luxemburgschen Kolleginnen und Kollegen der DG gemeinsam die Grenze schützen gegen die illegalen Einschleusungen nach Deutschland durch u.a. Frankreichs Beamten. Und zwar im Luxemburgschen Interesse an der Grenze von Frankreich und teilen der Wallonie nach Luxemburg.
Weil Klagen über Probleme hat man seit kurzem nun auch vom Gare von Luxemburg zu regelmäßig mitbekommen über Vorfälle, die es sonst wirklich nur noch ausschließlich in Deutschland gibt und dort flächendeckend grenzenlos auf den Meter genau bis zur Staatsgrenze. Und die ist auf Deutscher Seite noch immer sperrangelweit offen wie ein Scheunentor bei gleichzeitiger Verheizung Deutscher Polizeidienste an sinnlosen Grenzkontrollen Richtung des Großherzogtums.
Kümmert Euch bitte mal konstruktiv drum, dass Deutsche und Luxemburger Polizeikräfte gemeinsam Luxemburg an der Grenze zu Belgien und Frankreich schützen!