Russlands Präsident Putin hat der Ukraine die Wiederaufnahme direkter Gespräche angeboten. Diese sollen am kommenden Donnerstag (15.Mai) in Istanbul beginnen.
Es gehe um eine Wiederaufnahme direkter Gespräche ohne Vorbedingungen, betonte Putin vor Journalisten in Moskau. Der ukrainischen Forderung nach einer 30-tägigen Waffenruhe ab Montag erteilt Putin dahingehend eine Absage, dass er vor Beginn der Verhandlungen keine Waffenruhe ausrufen wolle.
Verhaltene bis optimistische Reaktionen
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat das Angebot aus dem Kreml zur Wiederaufnahme von direkten Verhandlungen als gutes Zeichen gewertet. Die ganze Welt habe darauf schon lange gewartet, schrieb er in sozialen Netzwerken.
Erster Schritt für die Beendigung des Kriegs sei dabei das Einstellen der Kampfhandlungen, beharrte er dabei allerdings auf der Forderung nach einer Waffenruhe. Es sei sinnlos, das Töten auch nur einen Tag lang fortzusetzen.
Frankreichs Präsident Macron bezeichnete Putins Vorschlag als einen ersten Schritt, der aber nicht ausreiche. Eine bedingungslose Waffenruhe müsse es vor den Gesprächen geben, nicht danach. Macron erklärte, der Vorschlag zeige, dass Putin zwar einen Ausweg suche, aber gleichzeitig versuche, Zeit zu gewinnen.
US-Präsident Trump reagierte optimistischer. "Ein möglicherweise großartiger Tag für Russland und die Ukraine", schrieb er in den sozialen Medien, ohne sich direkt auf Putins Vorschlag zu beziehen. Das Leben Hunderttausender Menschen könne gerettet werden, wenn dieses sinnlose Blutbad aufhöre. Er werde mit beiden Seiten daran arbeiten, dass das geschehe, erklärte Trump.
Russland greift Ukraine erneut an
Russland hat nach Ende seiner dreitägigen Waffenruhe seine Drohnenangriffe gegen die Ukraine wieder aufgenommen. Sonntagnacht und Sonntagmorgen meldeten die Hauptstadt Kiew sowie mehrere Gebiete, darunter Odessa, Charkiw und Dnipropetrowsk, erstmals wieder vermehrt Luftalarm und verstärkte Drohnenangriffe. Über Schäden war zunächst nichts bekannt.
In Kiew forderte Bürgermeister Klitschko die Menschen auf, Schutz in Bunkern zu suchen. Die von Kremlchef Putin für die Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs angeordnete Waffenruhe war um Mitternacht ausgelaufen.
dpa/vk