Die Ukraine hat bei einer Reihe von Gesprächen mit westlichen Sicherheitsberatern auf einer 30-tägigen Waffenruhe mit Russland bestanden. Eine vollständige und bedingungslose Feuerpause müsse zum ersten Schritt für einen gerechten und dauerhaften Frieden werden, schrieb Kiews Kanzleichef Jermak bei Telegram.
Die für drei Tage um den Tag des Sieges im Zweiten Weltkrieg am 9. Mai verkündete Waffenruhe des Kremls sei nur "Manipulation" und solle die Sicherheit der Militärparade in Moskau garantieren. Jermak zufolge wurden bei den Gesprächen auch Druckmittel diskutiert, falls Russland sich einer Waffenruhe verweigert.
Vergleichsweise ruhige Nacht
Nach dem Inkrafttreten der von Moskau angekündigten dreitägigen Feuerpause im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist die Nacht zu Donnerstag ohne die sonst üblichen massiven Drohnenangriffe verlaufen. Sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite gab es am Morgen keine Auflistungen von Attacken. In der Nacht gab es nur einzelne Berichte.
Die Feuerpause soll 72 Stunden gelten. Sie deckt damit die Tage ab, in denen Russland an den Sieg über Nazi-Deutschland und das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 erinnert. Eine militärische oder politische Bewertung dazu, ob die Waffenruhe hält, gab es zunächst nicht.
Russland feiert am 9. Mai den "Tag des Sieges"
In Russland finden die Feierlichkeiten zum Weltkriegsende traditionell am 9. Mai, dem "Tag des Sieges", statt. Höhepunkt ist auch in diesem Jahr eine große Militärparade am Freitag auf dem dem Roten Platz in Moskau. Der politisch wichtigste Gast dabei wird der chinesische Staatschef Xi Jinping sein.
Unter den Gästen sind zwei Staats- und Regierungschefs aus Europa: Der serbische Präsident Vucic und der slowakische Ministerpräsident Robert Fico. Südafrika, Burkina Faso, Venezuela und Brasilien werden Vertreter entsenden. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine bleiben westliche Staatsgäste den Feierlichkeiten fern.
Die baltischen Staaten hatten am Mittwoch Putins Gästen zum 9. Mai den Überflug über ihre Territorien untersagt.
dpa/sh