Die Ukraine hat die von Kremlchef Putin ausgerufene dreitägige Waffenruhe zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs mit dem Angebot einer sofortigen und längerfristigen Feuerpause gekontert.
Wenn Russland wirklich Frieden wolle, müsse Moskau das Feuer sofort einstellen, schrieb der ukrainische Außenminister. Die Ukraine sei bereit, eine dauerhafte, stabile und vollständige Waffenruhe zu unterstützen. Diese solle mindestens 30 Tage dauern und nicht nur während der Moskauer Militärparade halten.
Putin kündigt offenbar vorübergehenden Waffenstillstand für die zweite Maiwoche an
Der russische Präsident Wladimir Putin hat einen vorübergehenden Waffenstillstand für die zweite Maiwoche angekündigt.
Die Waffenruhe werde anlässlich der Feierlichkeiten zum "Tag des Sieges" ausgerufen, einem Feiertag zum Gedenken an den sowjetischen Sieg über das Naziregime. Konkret würden die russischen Waffen vom 8. bis zum 11. Mai schweigen.
Der Kreml geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Ukraine der vorübergehenden Waffenruhe zustimmen wird. Putin bekräftigte außerdem die Bereitschaft Russlands, "bedingungslose" Friedensverhandlungen zuzulassen.
Lawrow bekräftigt Maximalforderungen für Kriegsende
Russland bleibt offenbar bei seinen Maximalforderungen für ein Ende des Krieges in der Ukraine. Wie Außenminister Lawrow erklärte, bestehe man weiter darauf, dass die ukrainischen Gebiete Krim, Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson international als russisch anerkannt werden. Das sagte Lawrow in einem Interview mit einer brasilianischen Zeitung.
Ferner müsse das Nachbarland blockfrei bleiben und dürfe nicht der Nato beitreten und müsse zudem entmilitarisiert und "denazifiziert" werden, worunter Moskau das Einsetzen einer russlandfreundlichen Regierung in Kiew versteht.
Darüber hinaus verlangte Lawrow, dass westliche Sanktionen gegen sein Land aufgehoben werden und eingefrorenes Vermögen freigegeben wird. Russland verlange auch Sicherheitsgarantien gegen das, was er "feindselige Handlungen" der Nato, der EU und einzelner Staaten gegen sein Land nannte.
belga/dpa/rop