Ein Waffenstillstand im Ukraine-Krieg ist laut Russland zurzeit unrealistisch. Schon die Vereinbarung, die gegenseitigen Angriffe auf Energieeinrichtungen einzustellen, habe nicht funktioniert, sagte der russische Vertreter bei den Vereinten Nationen, Nebensja, in New York. Auch die Frage, wer die Einhaltung eines solchen Waffenstillstands überwachen sollte, sei ungeklärt.
Die Vereinbarung war nach einem Telefonat zwischen Kremlchef Putin und US-Präsident Trump am 18. März verkündet worden. Zwar gab es anschließend keine großen russischen Attacken auf ukrainische Kraftwerke mehr, allerdings wurden aus der Ukraine nach russischen Luftangriffen Schäden an der Stromversorgung gemeldet.
Außerdem nahm der Beschuss ziviler Objekte zu und kostete seit Anfang April Dutzende Ukrainer das Leben.
Die ukrainische Armee wiederum beschoss laut Angaben aus Kiew keine russischen Raffinerien mehr.
US-Außenminister Marco Rubio hat von Russland und der Ukraine Verhandlungsbereitschaft gefordert. Die nächsten Tage seien entscheidend. Falls es keine deutlichen Anzeichen für eine Einigung gebe, würden die USA ihre Friedensbemühungen beenden, sagte Rubio am Rande des Ukraine-Treffens in Paris. US-Präsident Trump habe weltweit andere Prioritäten. Nur wenn es beide Seiten ernst meinten mit einem Frieden, blieben die USA bereit zu helfen.
Vance hofft auf Fortschritte
Unterdessen hat sich US-Vizepräsident JD Vance zuversichtlich über Fortschritte bei der Suche nach einer Friedenslösung geäußert. Bei einem Treffen mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Rom sagte Vance, er sei "optimistisch, dass wir diesen Krieg, diesen sehr brutalen Krieg, zu einem Ende bringen können". Konkreter wurde er nicht.
Vance war Freitagmorgen zu einem Besuch in Rom eingetroffen. Der Stellvertreter von Donald Trump will die Ostertage mit seiner Familie in der italienischen Hauptstadt verbringen. Meloni war erst kurz zuvor von einem Treffen mit Trump im Weißen Haus zurückgekehrt, bei dem auch Vance dabei war.
dpa/belga/vk/dop