Bei einem schweren russischen Raketenschlag gegen die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine sind nach Behördenangaben 34 Menschen getötet worden. 117 Personen wurden verletzt, darunter acht Kinder.
Während die Menschen am Palmsonntag in die Kirche gegangen seien, um an den Einzug Jesu Christi in Jerusalem zu erinnern, habe eine feindliche Rakete die Stadt getroffen, so Selenskyj. Es gab demnach Schäden an Straßen, Häusern, einer Ausbildungseinrichtung und mehreren Autos.
Der Angriff auf Sumy sorgte international für Entsetzen. Der US-Sondergesandte für die Ukraine Keith Kellogg äußerte, der russische Angriff auf Sumy überschreite "jede Grenze des Anstands". Der französische Präsident Emmanuel Macron kritisierte, dass Russland menschlichem Leben keinen Wert beimesse und den Krieg fortsetzen wolle - ohne Rücksicht auf das Völkerrecht oder die diplomatischen Bemühungen der USA.
Sumy liegt etwa 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Die Stadt wird seit Beginn des russischen Angriffskriegs immer wieder attackiert. Vor dem Krieg lebten dort etwa eine Viertelmillion Menschen.
Vorwürfe gegen Gouverneur
Ein ukrainischer Bürgermeister hat unterdessen Vorwürfe gegen den Gouverneur der Region erhoben. Er kritisierte, dass die Behörden in Sumy trotz der Nähe zur Front und der hohen Gefahr von Angriffen eine Militärversammlung zur Ehrung von Soldaten angesetzt hätten.
Die beiden Raketen waren nach übereinstimmenden Angaben auch anderer Politiker im Stadtzentrum von Sumy eingeschlagen, als dort die Zeremonie zur Auszeichnung von Militärangehörigen lief.
Der Bürgermeister stellte auch klar, dass die Schuld am Angriff bei den Russen liege.
dpa/vrt/jp/moko