In der türkischen Stadt Istanbul haben sich am Samstag Hunderttausende Menschen versammelt, um gegen die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan zu protestieren. Dazu aufgerufen hatte die größte türkische Oppositionspartei CHP. Sie sprach sogar von bis zu zwei Millionen Teilnehmern.
Die Menschen kamen zusammen, um gegen die Inhaftierung des inzwischen abgesetzten Bürgermeisters von Istanbul, Ekrem Imamoglu, zu protestieren. Unter dem Jubel der Demonstranten wurde ein Brief von Imamoglu vorgelesen. Darin bedankte er sich bei den Demonstranten und erklärte, er habe keine Angst, weil die Nation vereint sei - vereint gegen den Unterdrücker.
Die Führung der Partei CHP will die Proteste so lange fortsetzen, bis Imamoglu - ihr Präsidentschaftskandidat - freikommt.
Schwedischer Journalist verhaftet
In der Türkei ist ein schwedischer Journalist wegen Terrorvorwürfen festgenommen worden. Die Behörden beschuldigen ihn der Mitgliedschaft in einer bewaffneten terroristischen Organisation und der Beleidigung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Seit Beginn der Proteste gegen die Inhaftierung des Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu sind außer Demonstranten und Regierungskritikern schon mehrere Journalisten festgenommen worden.
belga/dlf/vrt/est