Bei neuen schweren Luftangriffen Russlands auf die Regionen Donezk und Charkiw sind insgesamt 14 Menschen getötet und mindestens 37 verletzt worden, darunter fünf Kinder. Bei Angriffen auf eine Bergbaustadt im Gebiet Donezk wurden acht fünfgeschossige Wohnhäuser getroffen. Etwa 20 Wohnungen gerieten in Brand. Russland setzte seinen Mehrfachraketenwerfer vom Typ Tornado ein, aber auch Drohnen und eine Rakete vom Typ Iskander.
Russland hat auch die Hafenstadt Odessa erneut unter Beschuss genommen. Die Drohnenattacke habe auf die Energieversorgung und zivile Infrastruktur der Stadt am Schwarzen Meer gezielt, berichteten die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform und die russische Staatsagentur Tass. Der Angriff habe unter anderem ein Industriegebäude und eine Tankstelle in Brand gesetzt.
Etwa die Hälfte der Drohnen konnte die ukrainische Flugabwehr nach eigenen Angaben abfangen.
EU-Außenbeauftragte Kallas: Putin will keinen Frieden
"Putin zeigt wieder einmal, dass er kein Interesse an einem Frieden hat", schrieb die EU-Außenbeauftragte Kallas in Sozialen Medien als Reaktion auf die schweren Angriffe Russlands.
Der ukrainische Präsident Selenskyj schrieb auf Telegram, die Angriffe zeigten, dass die Ziele Russlands dieselben blieben. Daher sei es wichtig, die Luftverteidigung zu verstärken und die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen, um Leben zu schützen.
Trumps Hin und Her um Putin
Unterdessen sorgt US-Präsident Trump mit einem widersprüchlichen Kurs gegenüber Russland für Verwirrung. Am Freitag hatte er Putin erst mit Strafzöllen und Sanktionen gedroht, später zeigte er erneut Verständnis für den russischen Präsidenten und sein aktuelles Vorgehen im Ukraine-Krieg.
Trump betonte seine gute Beziehung zu Putin und sagte, er glaube, dass er den Krieg beenden wolle. Auf die Frage, warum die US-Regierung der Ukraine keine Verteidigungsmittel mehr bereitstelle, erwiderte Trump, er tue dies, damit sich Russland und die Ukraine einigen.
Inzwischen stoppten die USA auch die Bereitstellung von Geheimdienstinformationen für die Ukraine. Auch der Zugang auf das wichtigste Online-Portal für kommerzielle Satellitenbilder wurde von der US-Regierung für ukrainische Nutzer gesperrt. Die ukrainische Armee hatte die Bilder vor allem genutzt, um russische Truppenbewegungen zu beobachten.
dpa/dlf/belga/sh/mh