Mehr als ein Dutzend westliche Staats- und Regierungschefs sowie die Spitzen von EU und Nato beraten am Sonntag in London über die Lage im Ukraine-Krieg. Das Zerwürfnis zwischen der Ukraine und den USA sowie die dadurch aufgeworfenen Zweifel an der Bündnistreue der USA werden das Gipfeltreffen voraussichtlich dominieren.
Der britische Premier Keir Starmer hatte zu dem Gipfel eingeladen. Er positionierte sich zuletzt als Brückenbauer zwischen Europa und den USA. Am Samstagabend telefonierte Starmer mit Trump und Frankreichs Präsident Macron. Die Gespräche in London sollen sich darauf fokussieren, wie die Position der Ukraine gestärkt werden kann. Zudem soll es um die nächsten Schritte bei der Planung für starke Sicherheitsgarantien der Europäer gehen.
Großbritannien und Frankreich haben Bereitschaft signalisiert, eigene Truppen zur Friedenssicherung in der Ukraine abzustellen. Sie pochen allerdings auf eine Absicherung durch die USA - und zu einer entsprechenden Zusage ließ sich Trump bisher nicht bewegen.
Selenskyj traf bereits am Vorabend des Ukraine-Gipfels in London ein. Starmer bereitete ihm einen demonstrativ herzlichen Empfang an seinem Amtssitz in der Downing Street. Das Vereinigte Königreich werde an der Seite der Ukraine stehen, solange es nötig sei, sagte Starmer bei dem Treffen.
Großbritannien sicherte der Ukraine zur Verteidigung gegen den Angriff Russlands einen weiteren Kredit in Höhe von 2,74 Milliarden Euro zu. Großbritannien gehört zu den großen Geldgebern der Ukraine. London unterstützt Kiew mindestens bis zum Finanzjahr 2030/31 mit Militärhilfen von umgerechnet über 3,5 Milliarden Euro jährlich.
dpa/sh