Die europäische Industrie steht derzeit mächtig unter Druck. Unternehmen in der EU sehen sich zunehmend Konkurrenz vor allem aus den USA und China ausgesetzt. Das zeigt sich unter anderem an der Lage der Autoindustrie. Chinesische Firmen haben europäische technologisch teils deutlich überholt. Aber auch andere Branchen stehen unter Druck.
Und die Stimmung wird nochmal zusätzlich verhagelt durch die Ankündigungen aus Washington: US-Präsident Trump will ja neue Zölle auf Importe aus der EU verhängen, beziehungsweise hat das schon getan.
Die EU-Kommission hat das Problem längst erkannt und will der europäischen Wirtschaft jetzt unter die Arme greifen. 100 Milliarden Euro will die Kommission mobilisieren, und die Grundlage dafür soll ein Maßnahmenpaket schaffen, der sogenannte " Clean Industrial Deal". Die europäische Wirtschaft soll dadurch klimafreundlicher und wettbewerbsfähiger werden.
Die Kommission setzt unter anderem darauf, dass künftig 40 Prozent der klimafreundlichen Technologien in der EU hergestellt werden. Auch der Kampf gegen die hohen Energiepreise ist im Fokus. Für niedrigere Stromkosten fordert die Kommission die Mitgliedstaaten unter anderem dazu auf, die Stromsteuern zu senken und Verbrauchern den Wechsel zu Versorgern mit günstigeren Angeboten zu erleichtern. Die entsprechenden Gesetze müssen allerdings teilweise noch auf den Weg gebracht werden.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Einzelheiten des Plans übrigens in Antwerpen vorgestellt, wo gerade ein internationaler Industriegipfel stattfindet. Sie sei zuversichtlich, dass die EU auch in Zukunft ein Industriestandort bleiben werde. Die in Antwerpen anwesenden Industriekapitäne waren noch nicht allesamt überzeugt. Viele wünschten sich konkretere Ansagen.
dpa/est/rop