Die USA und Russland haben bei einem ersten Außenministertreffen nach mehreren Jahren Pause Gespräche über ein Ende des Ukraine-Kriegs vereinbart. Das berichten beide Seiten übereinstimmend nach dem Treffen der Minister Marco Rubio und Sergej Lawrow in Riad in Saudi-Arabien. Dabei sei vereinbart worden, dass die Regierungen Unterhändler für solche Gespräche ernennen. Es müsse ein dauerhafter, stabiler und für alle Seiten annehmbarer Frieden erreicht werden, teilte das US-Außenministerium mit. Ein Telefonat, gefolgt von einem Treffen, reiche nicht aus, um einen dauerhaften Frieden zu schaffen.
Lawrow sagte bei einer Pressekonferenz in Riad, das Gespräch sei sehr nützlich gewesen. Beide Seiten hätten einander zugehört und vereinbart, die Bedingungen zu schaffen, um eine vollwertige Zusammenarbeit wieder aufzunehmen und auch noch auszuweiten. Demnach ging es bei den Gesprächen auch um Wirtschafts- und Handelsfragen. Die Kontakte der Amerikaner holen Moskau aus der Isolation, in der der Westen Russland seit der Invasion der Ukraine gehalten hatte.
Vertreter der betroffenen Ukraine oder ihrer europäischen Unterstützer waren bei dem Gespräch in Riad nicht anwesend. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, bei möglichen Friedensgesprächen müssten sein Land und Europa mit am Verhandlungstisch sitzen.
Kreml: Putin zu Verhandlungen mit Selenskyj bereit
Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Kremlangaben zu Gesprächen mit Selenskyj bereit. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen, dass Putin mehrfach die Bereitschaft erklärt habe zu solchen Gesprächen. Zugleich gebe es ein Problem mit der Legitimität Selenskyjs, behauptete er.
Konkret kritisiert Russland, dass Selenskyjs Amtszeit im Mai vorigen Jahres ausgelaufen ist. Die Ukraine betont aber, dass Selenskyjs Vollmachten durch das laufende Kriegsrecht weiter in Kraft bleiben und Neuwahlen in Kriegszeiten nicht möglich sind.
dpa/est