Bei seiner Reise durch den Nahen Osten ist US-Außenminister Marco Rubio in Saudi-Arabien eingetroffen. Geplant ist ein Treffen mit Kronprinz Mohammed bin Salman und Außenminister Faisal bin Farhan.
Abends soll auch der russische Außenminister Sergej Lawrow eintreffen zu Gesprächen mit Rubio über Russlands Krieg in der Ukraine. Nach Angaben aus Moskau nimmt an den Gesprächen am Dienstag auch der außenpolitische Berater von Kremlchef Putin, Juri Uschakow, teil.
Es gehe um eine Vorbereitung möglicher Verhandlungen zur Lösung des Ukraine-Konflikts und eines Treffens der Präsidenten beider Länder, sagte Kremlsprecher Peskow. Gesprächsthema sei ein ganzer Komplex von Fragen zur Wiederherstellung der russisch-amerikanischen Beziehungen.
Rubio hält eine Beteiligung sowohl der Ukraine als auch der Europäer an Friedensverhandlungen für den Konflikt mit Russland für unerlässlich. Das sagte er in einem Interview mit dem Sender CBS vor der Reise. Wenn es echte Verhandlungen gebe, dann müsste die Ukraine beteiligt werden, weil sie es sind, die überfallen wurden. Und die Europäer müssen beteiligt werden, weil auch sie Sanktionen gegen Russland und Putin verhängt haben.
Lawrow sieht dagegen keine Notwendigkeit für die Teilnahme von EU-Vertretern an den Gesprächen. Vor seiner Abreise sagte Lawrow, die Europäer seien in der Vergangenheit mehrfach an Verhandlungen beteiligt gewesen, ohne dass sie zu einer Lösung beigetragen hätten.
Selenskyj parallel zu US-Außenminister Rubio am Golf
Parallel zum Besuch von US-Außenminister Rubio in Saudi-Arabien ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ebenfalls an den Golf gereist. In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) traf er Präsident Mohammed bin Sajid. Selenskyj bezeichnete das Gespräch als "bedeutungsvoll". Dabei ging es unter anderem um die Rückkehr von Ukrainern aus russischer Gefangenschaft. Selenskyj schrieb auf X, die Vermittlung der Vereinigten Arabischen Emirate habe viele Menschenleben gerettet. Die Emirate haben in dem Krieg den Austausch von Hunderten Gefangenen zwischen Russland und der Ukraine vermittelt.
Die beiden Staatschefs unterzeichneten in Abu Dhabi ein Abkommen über die zollfreie Einfuhr fast aller ukrainischen Güter in die VAE sowie emiratischer Güter in die Ukraine. Ziel ist nach emiratischen Angaben unter anderem eine schnellere Erholung der ukrainischen Wirtschaft.
Sondergipfel in Paris
Auf einem kurzfristig anberaumten Sondergipfel in Paris wollen mehrere europäische Staats- und Regierungschefs am Nachmittag erörtern, wie Europa an einer möglichen Friedenslösung für die Ukraine mitwirken kann.
Der britische Premierminister Starmer bot bereits Friedenstruppen für die Ukraine an. Er sei bereit, schnell Soldaten zu entsenden, sagt er dem "Daily Telgraph". Auch Schweden schließt eine Beteiligung an einer Friedenssicherung nicht aus.
Ungarn kritisiert dagegen das Treffen in Paris. Dort würden sich die "kriegsbefürwortenden" EU-Staats- und Regierungschefs versammeln, um ein Friedensabkommen zu verhindern, sagte der ungarische Außenminister Péter Szijjártó.
dpa/sh/est