Russland hat im vergangenen Jahr fast 3.600 Quadratkilometer ukrainischen Gebiets erobert. Das berichten Medien aus Kiew. Die Verluste des Jahres 2024 sind demnach ein Vielfaches im Vergleich zum Vorjahr.
Die höchsten Gebietsverluste habe die Ukraine mit 610 Quadratkilometern im November erlitten, als die Russen täglich etwa 20 Quadratkilometer besetzten, berichtet ein Militärblog.
Mitte Dezember hatte der ukrainische Telegramkanal UA War Infographics die Eroberungen der russischen Truppen im Jahr 2024 auf gut 2.800 Quadratkilometer taxiert. Allerdings hat die Ukraine auch im Dezember noch Gebiete verloren.
Eine offizielle Bestätigung für die Zahlen gibt es nicht. Auch nach dem Jahreswechsel rücken die russischen Truppen weiter vor.
Ukraine startet neue Offensive in Kursk
Die ukrainischen Streitkräfte haben unterdessen im westrussischen Gebiet Kursk eine neue Offensive gestartet. Die Russen seien dort überrascht worden, ukrainische Angriffe liefen in mehrere Richtungen, sagte Andrij Kowalenko, der Leiter des Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation beim Sicherheits- und Verteidigungsrat, der dem ukrainischen Präsidenten unterstellt ist.
Das Militär in Kiew selbst machte zunächst noch keine Angaben zu den Angriffen. Auch das russische Verteidigungsministerium schwieg zu der Offensive.
Die Offensive rund zwei Wochen vor der Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar könnte Beobachtern zufolge dazu dienen, russische Schwächen aufzuzeigen, um aus einer besseren Position heraus bei den erwarteten Verhandlungen zu starten.
Hohe russische Verluste
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat von schweren Verlusten russischer Einheiten beim Versuch der Rückeroberung von Kursk berichtet. Dabei habe die russische Armee ein Infanteriebataillon nordkoreanischer Soldaten und russischer Fallschirmjäger verloren, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Unabhängig sind die Angaben nicht überprüfbar.
Ein Bataillon der russischen Streitkräfte hat offiziellen Angaben nach eine Truppenstärke von bis zu 500 Mann. In den vergangenen Wochen sind immer wieder Videos aufgetaucht, die Sturmversuche russischer Einheiten - verstärkt durch nordkoreanische Soldaten - im Gebiet Kursk zeigen sollen. Zu sehen sind dabei vielfach vernichtete russische gepanzerte Fahrzeuge und getötete Soldaten.
dpa/sh