In Österreich soll nach dem angekündigten Rücktritt von Kanzler und ÖVP-Chef Nehammer der bisherige Generalsekretär der Konservativen, Stocker, die Partei vorläufig leiten. Der ehemalige Kanzler und ÖVP-Vorsitzende Kurz hatte zuvor Rufe aus seiner Partei abgelehnt, an die Spitze der Konservativen zurückzukehren.
Bundespräsident Van der Bellen kündigte an, er werde am Montag mit FPÖ-Chef Kickl über eine Regierungsbildung sprechen. Zunächst werde Kanzler Nehammer im Amt bleiben, bevor er dann im Laufe der kommenden Woche einen neuen Kanzler einer Übergangsregierung mit dem Amt betrauen werde, so Van der Bellen.
Nehammer trat zurück, weil sein Projekt gescheitert ist, mit der sozialdemokratischen SPÖ und den liberalen Neos eine Mitte-Regierung zu schmieden und so die FPÖ von der Macht fernzuhalten. Am Freitag sprangen die Neos von den Ampel-Verhandlungen ab. Am Samstag beendete Nehammer auch die Gespräche zwischen ÖVP und SPÖ.
Inzwischen hat sich die ÖVP offen für Verhandlungen mit der rechten FPÖ über eine Regierungskoalition gezeigt. Die ÖVP wolle solche Gespräche führen, wenn sie dazu eingeladen werde, sagte der designierte Parteichef Stocker.
Die rechte FPÖ hatte die Parlamentswahl im September gewonnen.
dpa/sh/mh