Zehntausende Menschen haben in Syrien während des Freitagsgebets den Sturz von Präsident Baschar al-Assad gefeiert. Der katarische Nachrichtensender Al-Dschasira berichtete, zahlreiche Menschen seien aus dem ganzen Land für die Feier nach Damaskus gereist. Sie sollte im Anschluss an das Freitagsgebet fortgesetzt werden.
Der Anführer der Rebellengruppe HTS, Ahmed al-Scharaa, zuvor bekannt als Abu Mohammed al-Dschulani, hatte die Menschen zuvor zu friedlichen Feiern auf großen öffentlichen Plätzen aufgerufen.
Laut UNHCR bisher wenige Syrien-Heimkehrer
Der Umsturz in Syrien hat nach Angaben des Flüchtlingshilfswerkes der Vereinten Nationen (UNHCR) noch keine Massenrückkehr von Syrern ausgelöst, die das Land im Laufe des Bürgerkrieges verlassen hatten. Seit dem Wochenende seien 3.000 Heimkehrer an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien gezählt worden, berichtete ein UNHCR-Mitarbeiter aus Damaskus.
Aus dem Libanon seien am Vortag 2.000 Menschen zurückgekommen. Viele Flüchtlinge warteten noch ab, sagte er. Er verwies darauf, dass nach dem Sturz von Präsident Bashar al-Assad Recht und Ordnung in Syrien noch nicht wiederhergestellt seien.
EU-Kommission schickt Hilfsgüter nach Syrien
Die Europäische Kommission wird Notversorgung mit Hilfe einer Luftbrücke nach Syrien bringen. 50 Tonnen Hilfsgüter aus EU-Lagerbeständen in Dubai werden in die Türkei geflohen, teilte die Kommission mit. In den kommenden Tagen würden diese über die Grenze verteilt werden.
Außerdem werden der Kommission zufolge 46 weitere Tonnen an Hilfsgütern aus einem EU-Lager in Dänemark per Lastwagen in die Türkei transportiert. Dort sollen sie an das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen und die Weltgesundheitsorganisation zur Verteilung in Syrien übergeben werden.
dpa/moko